Veröffentlicht am 02.01.2025
Spionage im Rampenlicht: Bunkerbesichtigungen und Kinoabend in Gosen

Am langen Osterwochenende (18. bis 21. April) steht der Bunker im Rahmen von Führungen zur Geschichte der Ausweichsführungsstelle wie auch zur Geschichte des DDR-Regierungsbunkers Prenden offen.
Außerdem wirft eine exklusive Veranstaltung im Kinosaal der ehemaligen Spionage-Ausbildungsschule ihre Schatten voraus: am 3. und 4. Oktober wird dort die zweiteilige Film-Dokumentation "Inside HV A" gezeigt. Der Kinosaal ist seit 1988 unverändert und damit im Originalzustand. Weitere Informationen und Anmeldungen HIER.
Vor 35 Jahren wurde der Bunker für die Führung der DDR-Auslandsspionage HV A "abgeschaltet", ab 2023 erstmals bis dahin unbekannte Akten aus dem Bundersarchiv (vormals Bestand des Bundesbeauftragten für Stasi-Unterlagen) zur Geschichte dieses geheimen Ortes ausgewertet, zuletzt im Januar 2025. Somit liegen nun auch Hintergrundinformationen zu einer bisher unbekannten Seite der Ausweichführungsstelle vor. Sie geben Einblick in ein Kapitel DDR-Geschichte, das (auch) geprägt ist von Einlagen nörgelnder Anwohner, Zwangsverkäufen von Grundstücken am Seddinsee, spleenigen Stasi-Wünschen nach Luxus im Bunkerumfeld, eingebettet in ein mannigfaltiges Geheimdienstrepertoire aus Tricksen, Täuschen und Tarnen. Ein übergelaufener HV A-Mitarbeiter hat in all dem seine Spuren hinterlassen wie auch der ehemalige Bundespräsident Heinrich Lübke. Die wohl skurrilste Einlage liefert eine West-Berliner Aktiengesellschaft, die ungewollt in die staatsgeheimen Bunkerbaupläne gerät, Insolvenz anmeldet, wiederbelebt wird, schließlich mit neokapitalistischem Erfindungsreichtum Gebiete der ehemaligen DDR zurückerobert. Anmeldungen zur Veranstaltung sind ab sofort möglich.
Der Bunker in Gosen wurde von 1981 bis 1984 als geschützte Ausweichführungsstelle für die Spitze der DDR-Auslandsspionage "Hauptverwaltung Aufklärung" (HV A) um ihren damaligen Chef Markus Wolf gebaut und bis Januar 1990 betrieben, dann im Zuge der HV A-Auflösung geräumt.
2019 öffnete hier die Dokumentationsstätte. Deren museums-pädagogischer Schwerpunkt ist die Geschichte der deutsch-deutschen Spionage(abwehr) im kalten Krieg. 2025 ist der Fokus anlässlich des 35. Jahrestages der Schließung der geschützten HV A-Ausweichführungsstelle auf deren Geschichte gerichtet - auch zum Umgang damit in der Wendezeit und im wiedervereinten Deutschland.
Anmeldemöglichkeiten gibt es im Internet hier: